Central Park NYC

"Du brauchst doch keinen Babysitter.", lachte Alice und wischte sich eine Schneeflocke von der Wange. Eine nasse Spur blieb auf ihrer blassen Haut, aber sie vermied es ihr Gesicht noch einmal zu berühren. "Wenn du den Kellner-Job für mich bekommst .. wäre das cool.", ergänzte sie und blickte Nick dieses Mal fest in die Augen.

"Das mikt dem Job dürfte sich einrichten lassen, jetzt wo Je.." er schluckte... "Jess weg ist, fehlen uns sicher Leute. Wir können ja heute Nachmittag hingehen." er kaute auf seiner Unterlippe herrum und atmete langsam ein und aus. Ohh verdammt... Ich kann noch nicht mal an ihn denken...

Er sah auf "In der Schule ist es so wie in den Büchern. Es gibt die die oben sind, die die Okay sind und dann die , die nur zum herumschubsen und verprügeln sind. Streber, Übergewichtige, Magersüchtige, Drogenabhängige, Arme. Es gibt nur wenige von denen Ganz unten, die Hochkommen. Entweder sie sind einfach Riesenarschlöcher und schubsen die eigenen Leute rum bis die von Oben bemerken das sie Cool sind. Die schaffen es in die Sahneschicht und die Streber, die ihnen die Hausaufgaben machen, schaffen es meistens in die Okay-schicht. Leute wie ih sind auf ewig dazu verdammt ganz Unten zu sein. Dir würd es wahrscheinlich nicht anders gehen." er schluckte. "Selbst die Leher behandeln einen anders. Alle. Wenn mann oben ist kann man jemanden von uns abknallen und sagen es war notwehr. Wenn einer von uns eine Waffe nur in der handhält fliegt er wegen versuchtem Amoklauf von der Schule. Wie du siehst verpasst du nichts, bis auf die netten Zettel mit hmmm..." er überlegte einen Momment. " bei dir wurfe warscheinlich "dreckige Hure" "Junkie" "Fixerin" und "Stirb du Magersüchtige " draufstehen, schade das zu verpassen, Nicht? Dafür wurde doch jeder gern zur Schule gehen." seine Stimme war bitter, eiskalt und Zynisch."Freunde hat man Trozdem. Ein Paar liebenswürdige Freaks und Leute, die es nicht interessiert, was die anderen Denken... aber Freunde haben ist schwer.Ich mach immer nur Fehler, sie sind leicht verletzlich. Tue ich das was einer von ihnen braucht, verletze ich einen anderen. Tue ich as ich brauche, verletze ich ich sie alle." Er schwieg. "Und Familie....Hmm. Meinen Dad kenn ich nicht. Mam ist .... innerlich Kaputt wegen ihrer Arbeit und den Freunden. Die kleinen sind süß, aber keiner hat Zeit für sie und sie essen zu viel. Wenn du willst können wir sie abholen."

"Zwei 2-jährige Halbschwestern." sagte er, "Ihr Dad ist auch weg, genauso wie meiner." er zog die Beine an und legte seinen Kopf auf die Kine. "Sollen wir sie holen, dann hocken sie nicht die ganze Zeit vorm Fernseher oder stören Mam beim arbeiten."

Er stand auf und blickte zur Seite, dann murmelte er etwas unverständliches und biss sich auf die Lippen, bei dem gemurmel handelte es sich wahrscheinlich um die Berufsbezeichnug seiner Mutter. "Ich geh' allein hoch, unsere Wohnung musst du dir nicht antuen, da ist es im fast kälter als hier." er rieb die schmalen bläulichen Finger aneinander und schob sie dann in die Taschen, aus denen protestierendes Fiepsen zu hören war. "Tut mir ja leid das meine Hände so kalt sind." enschuldigte er sie und zog dann blitzschnell eine der Hände aus der Tasche. "Autsch, gebissen. Gehen wir."

"Keine Sorge, entweder schläft sie, oder arbeitet, oder trinkt." sagte er und ging aus dem Park. Es dauerte einige stille Minuten, bis sie vor einem abgewrackten Hochhaus stehen blieben. "Warte." sagte er und verschwand im Haus um einige minuten später mit 2 kleinen bloden Lockenköpfchen an der Hand wieder aus dem Haus kam. In einem Neuen, viel zu großen Hoodie.

"Hallo, ihr Beiden.", begrüßte Alice sie und sogleich wachte Hase aus seinem Schlaf auf und bellte fröhlich. Jedenfalls dachte Alice, dass er fröhlich sei, schließlich wedelte er mit dem Schwanz. "Ich bin Alice. Wie die Alice im Wunderland."

"Hundiiiii" Freuten sich die beiden kleinen und wuschlten dem Welpen mit ihre Kleinen Händen durch das Fell, was nicht ohnen lautes quietsch zuging. Erst als sie den Hund allmählich langweilig fanden, wanten sie sich dem Rothaarign Mädchen zu. "Niti,s will auch bunte Haare hapen." verkündete die eine und die andere setzte ein "Und Wauwau auch hapen!" Dann sahen sie Alice an "Hüpses Mädsen, wie eine Prinzssin" er lächelte und sagte das sie für "bunte" Haare noch zu klein waren und sie doch schöne "gelbe" Haare hatten und sie sich keinen Hund leisten könnten. Die beiden Mädchen reagierten darauf mit Schimpfwörtern, die sie eigendlich nicht kennen sollten und gingen zu Alice. "Des is ein dummer abdefikta Hurensohn, stimmts?" fragten sie, während er nur schwieg. Ihre beleidigungen nehmen überhand, scheiß Freier! Scheiß Fernsehn!

"Nanana .. ihr dürft nicht fluchen.", meinte Alice tadelnd und blickte die beiden Mädchen aus strengen Augen an. Durch all die Komplimente und all das Gequitsche war sie etwas verunsichert gewesen, aber jetzt, nachdem sie auch Nick's gequälten Ausdruck sah, entschloss sie die Kleinen etwas zu bremsen. "Wenn ihr auch Prinzessinnen mit bunte Haaren sein wollt, müsst ihr mit dem Fluchen aufhören."
Sie beugte sich zu ihnen runter und ließ Hase los. Der junge Hund legte sich erschöpft auf den Boden. "Und euer Bruder ist kein Hurensohn, nicht wahr? Er ist immerhin so nett und holt euch raus, damit ihr mit uns etwas unternehmen könnt. Also seid auch nett zu ihm." Sie lächelte den beiden zu und blickte dann zu Nick.

Die beiden kleinen schauten sie mit großen Augen an. Nick hörte schon garnicht mehr zu, er war irgendwo in dem Pullover versunken. Sein Pullover.... er hat ihn bei mir vergessen.

Zufrieden richtete sich Alice wieder auf. Wenigstens hatten die Kleinen auf sie gehört und hörten für einen kurzen Moment mit dem Fluchen auf. "Ihr flucht nicht mehr und wenn ihr groß genug seid, kriegt ihr von mir bunte Haare, einverstanden?", schlug sie dann vor und reichte den Mädchen eine Hand zum Einschlagen.

"Otee." sagten sie und schlugen dann wie wild auf ihre Hand ein, dann rannten sie davon um sich in den nächsten Schneehaufen zu werfen. Er merkte nichts davon, mit der Nase gegen den Pullover gepresst. Was will ich eigendlich? Es wre sowieso alles so gekommen. Wie ein abgestelltes gepäcksück stand er da und rühte sich nicht, gefangen in sich selbst.

"Wach auf, aus deinen Träumen.", neckte Alice und stupste seine kalte Wange mit ihren Fingern an. Er sollte keine Trübsal blasen, egal aus welchem Grund. Sie wollte ihn lieber lächeln sehen, so wie die kleinen Mädchen, die Prinzessinnen werden wollten, auch wenn Alice keine war. Eher war sie wie das wahre Aschenputtel, das nie die Chance hatte, auf den Ball zu gehen und für immer im kleinen Haus gefangen war, um den Boden zu schrubben.

"Hmmm...? " er sah auf. "War grad weg. Liebeskummer..." Er schaute zu den kleinen, dann lächelteer . "Ich weis nicht ob ich als ich klein war auch so war. "

"Wir waren auch so. Aber ich glaube nicht, dass du eine Prinzessin werden wolltest.", meinte Alice und schlug ihm sanft auf den Arm. Selbst wenn sie ihn hätte ernsthaft verletzen wollen, hätte sie es nicht geschafft. Dafür war ihr Körper zu schwach. Ihr Anstupsen würde nicht mehr als ein Flügelschlag zu spüren sein.

"Ich hätte bei dir Eher an eine Fee gedacht, als an eine Prinzessin." sagte er.

"Ich weiß nicht, was Schmeichelhafter ist.", meinte sie lachend und sah zu, wie Hase sich los riss und den Mädchen hinterher sprang. Alice hatte keine Bedanken, dass er zu ihr zurück kommen würde.

"Prinzessin ist schmeichelhafter. " entschied er, den mit Elfe spielte er auf ihre dünnen Glieder an, noch dünner als die eigenen. Sie schien im gegensatz zu ihm darauf zu achten was sie as, während er einfach immer das gleiche zu sich nahm. Milch, Zucker, manchmal Brot. Wenn er traurig war, behielt er das Zeug nicht bei sich, nie. Es ging einfach nich. Sie war anders.

"Dann sind deine Schwestern besser im Komplimente machen.", meinte sie lächelnd und ließ sich auf einer alten Bank, die schon bessere Tage gesehen hatte, nieder. Hase bellte gerade vergnügt und warf sich auf die Seite einer der Mädchen.

"Sie sind noch klein, sie verstehen das was sie jeden Tag sehen noch nicht." er setzte sich neben sie "Wenn man beginnt zu verstehen, was da abläuft, verlernt man zu lachen. Sie sagen Hurensohn zu mir weil es eine aufgeschnappte beleidigung ist, die Anderen sagen es zu mir weil es die Wahrheit ist."

Alice lachte. "Nimm die Welt nicht so ernst, Nick. Sie tut es ja auch nicht." Alice lehnte ihren Kopf an seiner Schulter ab, einfach weil er bereits zu schwer wird für ihren schmalen Hals. Dann sah sie zu den Mädchen. "Wir holen deine Schwestern da raus, okay? Irgendwie."